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Vor- und Nachteile einer Photovoltaikanlage

Blog Vor- und Nachteile einer Photovoltaikanlage
Photovoltaik Anbieter Mistelbach

Immer mehr Menschen entscheiden sich für alternative Energiequellen, zum größten Teil aus Gründen des Umweltbewusstseins, aber auch angesichts kontinuierlich steigender Strompreise. Solarenergie, und damit Photovoltaikanlagen, gehören zu den am meisten verbreiteten Lösungen der Stromgewinnung aus erneuerbarer Energie: Aktuellen Statistiken zufolge besitzen in Österreich derzeit rund 450.000 Haushalte bereits Photovoltaikanlagen, jährlich werden damit mehr als 1.700 GWh Strom erzeugt. Nachhaltig, energiesparend und eine dezentrale Lösung, die die Eigenversorgung erlaubt – klingt nach einem überzeugenden Schritt weg von den großen Energiekonzernen. Wer jedoch den Umstieg auf eine Photovoltaikanlage plant, sollte sich gut mit allen Vor- und Nachteilen vertraut machen.

 

Der größte Vorteil einer Photovoltaikanlage ist selbstverständlich ökologischer Natur, und die meisten Verbraucher entscheiden sich zum Umstieg auf Solarenergie, um ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten. Strom aus der Sonne ist nicht nur eine nachhaltige, sondern auch eine effiziente Quelle: Eine Kilowattstunde Solarstrom ersetzt dieselbe Menge konventionellen Stroms, allerdings mit weitaus geringerer Umweltbelastung. Die reduzierte Verwendung fossiler Brennstoffe wie Erdöl und Steinkohle senkt CO2-Emissionen und unterstützt den Klimaschutz. 2021 wurden weltweit 48 Milliarden kWh Solarstrom erzeugt und damit 34,4 Millionen Tonnen CO2 eingespart.

 

Auch wer bereits aus Umweltgründen auf ein Elektro- oder Hybridfahrzeug umgestiegen ist, mag Bedenken haben, die heimische Ladestation mit konventionellem Strom zu betreiben. Wer diese hingegen mit Solarenergie bespeist, spart deutlich mehr Kosten und leistet einen noch größeren Beitrag zum Klimaschutz.

 

Dominierend bei der Entscheidung für eine Photovoltaikanlage sind zudem finanzielle Einsparungen. Stetig steigende Stromkosten wirken abschreckend auf die Verbraucher, die sich deshalb immer mehr für Versorgungsalternativen unabhängig von den großen Energiekonzernen entscheiden. Ganz ohne das öffentliche Versorgungsnetz kommen Haushalte mit Solaranlage zwar nicht aus, Deutschland hat jedoch ausreichend Sonnentage für erhebliche Kosteneinsparungen. Die Zuversorgung aus dem öffentlichen Versorgungsnetz ist zwar nötig, wenn im Haus mehr Energie verbraucht wird als von der Photovoltaikanlage erzeugt werden kann, wie auch nachts. Gleichzeitig können sich die Besitzer von Solarsystemen auf dem Dach jedoch auch für das Rückspeisen überschüssiger Solarenergie in das öffentliche Netz entscheiden, für das sie wiederum durch eine Einspeisevergütung entlohnt werden. Wie hoch diese ist, unterscheidet sich in Österreich von Bundesland zu Bundesland, wobei Graz beispielsweise 6 bis 18 Cent/kWh vergütet, in Wien sind es 28,62 Cent/kWh, Salzburg legte die Einspeisevergütung auf 51,20 Cent/kWh bis zu 20 kWp und 20,58 Cent/kWh bei mehr als 20 kWp fest.

 

Ein weiteres Argument für die Kostenersparnis sind Stromspeicher und Batterien, die den Eigenverbrauch erhöhen: Ohne diese Speicher verbraucht man selbst nur 30 Prozent des eigens erzeugten Stroms, der Rest fließt ins öffentliche Netz ab. Stromspeicher erlauben es, rund 70 Prozent des erzeugten Stroms aus der Solarenergie selbst zu verwenden, während nur 30 Prozent abfließen. Lange waren die hohen Kosten der Batterien ein Gegenargument, inzwischen sinken die Kosten jedoch deutlich ab.

 

Ebenfalls zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang Steuervorteile, die durch die Anschaffung einer Photovoltaikanlage entstehen: Wer seinen Solarstrom ans öffentliche Netz verkauft, muss Mehrwertsteuer auf diese Einspeisevergütung zahlen. Allerdings kann der Verbraucher, der in diesem Fall zum Unternehmer wird, diese als Umsatzsteuer bei der Steuererklärung geltend machen – und kann dabei mit einer Erstattung von 19 Prozent der Investitionskosten rechnen.

 

Zum selbständigen Energieversorger zu werden und gleichzeitig zu wissen, dass sie sich auf diese Weise von der Preispolitik großer Energiekonzerne unabhängig machen, das reizt viele Verbraucher. Auf diese nicht länger angewiesen zu sein gibt vielen Menschen das Gefühl von Autonomie und einem größeren Maß an Selbstbestimmung.

 

Welche Nachteile hat jedoch die Anschaffung einer Photovoltaikanlage? Zu erwähnen sind hierbei die nach wie vor hohen Anschaffungskosten, denn Materialkosten, Planung, Montage und Anschlüsse belaufen sich insgesamt bei einer Anlage mit 10 kWp-Leistung auf rund 19.000 Euro. Wird zusätzliche eine Speicherbatterie angeschafft, liegen die Kosten noch höher. Der Amortisationszeitraum der Anlage beträgt somit zwischen 10 und 15 Jahren, wobei Photovoltaikanlagen in der Regel langlebig und günstig in der Wartung sind sowie in der Regel eine Lebensdauer von 30 Jahren besitzen. Der Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in verwendbaren Wechselstrom verwandelt, muss allerdings in der Regel nach zehn bis 15 Jahren ausgetauscht werden. Zudem verlieren Solarzellen über die Jahre hinweg an Leistung – laut der gängigen Herstellergarantie liegt diese nach 10 Jahren bei 90 Prozent, nach 20 Jahren bei 80 Prozent.

 

Ein weiterer Nachteil kann der Platzbedarf sein, denn eine effiziente Photovoltaikanlage für die Vollversorgung eines Einfamilienhauses sollte rund 30 m2 Solarzellen besitzen, eine Fläche, die nicht bei allen Häuserdächern gegeben ist.

 

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Energieausbeute, die sich aufgrund schwankender Wetterbedingungen nicht verlässlich voraussagen lässt. Weniger Sonnentage bedeuten weniger Energie aus der Photovoltaikanlage und größeren „Zukauf“ von konventionellem Strom aus dem öffentlichen Versorgungsnetz.